Ich liebe alte Plakatwände. Immer wenn ich durch eine Stadt gehe, fotografiere ich die Fragmente der attraktiven, jedoch schon alten Angebote. Es sind durch Überlagerungen neue Inhalte.
Meine Bilderserie befasst sich mit sehr attraktiven Frauen, die als Plakatwände für wunderbare Veranstaltungen werben, die längst vergangen sind. Es sind Projektionen im wahrsten Sinne. Jedes Bild
erzählt eine Geschichte, dessen Inhalt sich beim Malen und Zusammenfügen neu ergibt und sich in den Gedanken des geneigten Betrachters neu zusammensetzt. Das Vergehen der Zeit der überklebten schönen
Gesichter, wird mit jeder Überklebung deutlicher. Es ergeben sich aus den unterschiedlichen Malereien neue Zusammenhänge und Geschichten. Gepaart mit abstrakten Elementen, entsteht eine Ästhetik, die
vage zwischen Punk und Art Deko rangiert.
Formwille, deren Zerstörung und dem folgenden Wiederaufbau, sind die humor- und lustvollen Motivationen dieses, für mich neuen Ansatzes. Papier, Ölfarbe, China Tusche auf Holz sind die
Hauptmaterialien, mit denen ich alles selber male. Mich interessiert dabei das malen sehr verschiedener Malstile, die möglichst unterschiedlich sein sollen. Mal plakativ mit Schablone, mal plastisch
ausgearbeitet und dann auch scharf gezeichnet. Ausgeschnitten oder als ganzes Papierformat, als Transparent oder gerissen und wieder zusammengefügt, sind die Flächen künstliche Plakatwände fremder
Veranstaltungen und
Städte.